Sonntag, 3. Oktober 2010


Gedanken kreisen wie Möwen


Gedanken kreisen

wie Möwen durch den nassen Regen

Sie schnappen nach den Brocken

die ich ihnen zuwerfe.

Ich denke an die Well'n

die entsteh'n

wenn man einen Stein ins Wasser wirft.

Ihre Ringe ziehen Kreise

um dann eins zu werden mit dem See.

Wie Kinder wurden sie geboren

durch dich zum Leben erweckt.

Du brauchtest nur einen Stein

und den Mut ihn zu werfen.

U.Sch. Nov. 1986



Jeder Mensch hat seinen Weg


Du findest ihn

in den Linien deiner Hand

oder in den Karten des Tarot.

Manchmal sogar in einem Kaffesatz.

Egal!

Viele stehen ihr ganzes Leben
an einer Wegkreuzung
weil sie sich nicht entscheiden können,
welchen Weg sie nehmen sollen.

Kein Wunder,
wenn sie nicht fühlen
wohin sie wollen.

U.Sch. Sep. 1986

Samstag, 2. Oktober 2010


Unfrei


Manchmal fühle ich mich beengt,

weil ich dies nicht tun kann

oder jenes.

Überall gibt es

Vorschriften und Normen




Ich fühle mich beobachtet
oder hintergangen,

schlecht behandelt

oder verführt,

ausgelacht oder betrogen.

Oft bin ich es aber selbst.

U.Sch. Sep. 1986


Träume


Träume sind Schäume sagt man.
Ich glaube nicht, daß dies zutrifft.

Vielmehr sind Träume
eine zweite Realität,
durch die wir sehen können,
was wir lieben,
was wir hassen,
wovor wir Angst haben.

Auch wenn es uns
in unserer ersten Realität
gar nicht so gefällt,
weil wir glaubten
jenes schon überwunden zu haben.

Wir hatten es nur verdrängt.

Träume sind Symbole
die uns zeigen wonach wir dursten.

Sep. 1986



Du bist so fern


Du bist so fern


und doch so nah
immer wenn ich
an dich denk.

Ich sehe dich lächeln
und dein Haar
es weht vergnügt
im Sommerwind.

Doch was wird sein
in einem Jahr,
weder du noch ich
bleiben wie wir sind.

Täglich wechselt
die Welt ihr Kleid,
aus einer Raupe
wird ein Schmetterling.

Juli 1986



Allein auf dieser Welt


Auf der Suche nach dir

irrte ich durch die große Stadt

hundert Gesichter in die ich blickte.

Manche geschminkt

andre verzehrt

keins was mal freundlich nickte.

Ich sah viele den gings nicht anders als mir

doch selten gab's mal jemand zu.



Tun ein auf cool und uninteressiert
und ließen mich lieber in ruh.

Doch dann traf ich dich

dir ging es so wie mir

wir beide wir mochten uns gleich.

Auch du hattest wie ich

schon viel hinter dir

mal sehn wie lange

es ( mit uns) reicht.

U.Sch. Aug.. 1986


Wanderer auf dieser Welt


Wir sind ein Wanderer auf dieser Welt

geschaffen Eindrücke zu sammeln

von jedem Ding


Die Summe dessen nennen wir

Erfahrung.

Sie bestimmt unser Sein


Nun hinterläßt aber

nicht jedes Geschehen

bei uns einen Eindruck.





Vieles muß uns öfter

"passieren"

ehe wir daraus Lernen.


Erst dann sind wir

eine Erfahrung reicher.



Dies ist die Aufgabe
die an uns gestellt ist.


Ihr nachzugehen

heißt Leben

Sie zu ignorieren

heißt krank sein (werden).

U.Sch. Juli 1986


Privateigentum


Alles was du hast,

sind nur deine Gefühle-

deine Freuden und dein Leid.

Alles was dir gehört,

ist nur dein Körper

und deine Ideen.

Alles was du sammeln kannst,

sind nur Erfahrugen,

und alles nach dem du strebst,

war schon immer in dir.

U.Sch. Sep. 1986


Dämmerung

Wolken zieh’n dahin.

Hinter den Bergen

geht die Sonne unter.

In dem Rauschen der Well’n,

welche unaufhörlich

über den Sand roll’n,

kreischen hin und wieder

ein paar Möwen in der Dämmerung.       
Frieden -
das Schilf wiegt sich im Wind.

Gegenüber dem Sonnenuntergang

tritt der Mond ans Firmament.

Auf der Suche nach dem roten Saft

tanzen Mücken über mir.

Ein Käfer läuft über das Papier.

Verdutzt schaun wir uns an.

U.Sch. Juli 1986